Glossar (alphabetisch)

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© intrinsis.de | Paul M. Heliosch

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Abduktion | Achsenmächte | Aggregation | AI | Aktie | Alchemistische Geldvermehrung | Arbeitslohn | Arbeitsproduktivität | Bank Run | Bankrott | Basisgeld | Begründung | Behauptung | Bericht | Bernays'sche Propaganda | Besitz | Beweis | BIP | BIP-Verkettung | Börse | Buchgeld | causa finalis | Contagion-Effekt | de civitate dei | Deduktion nach Aristoteles | Deduktive Methode | Deduktiver Schluss | Denunziation | Derivat | Devisen | Devisenbörse | Devisenhandel | Diktatur | Dunning-Kruger-Effekt | Eigentum | Einkommen | Emittent | Empirie | Enzyklika Rerum Novarum | ETC | EU | Europa | Existenzursache | Fakt | Falsche Verdächtigung | Fiat-Money | Fideismus | Geld | Gerechter Preis | Giralgeld | Glauben | Gnade | Gold-ETC | Goldzertifikat | Gottesbeweis | Grammatischer Gottesbeweis | Herrschaftsformenkreislauf | Herrschaftsformenkreislauf nach Aristoteles | Herrschaftsformenschema nach Aristoteles | Hybris | Hylemorphismus | Induktion nach Aristoteles | Induktive Methode | Induktiver Schluss | Initiationsakteur | Insolvenz | ius naturae | KI | Klerikalismus | Kommentar | Konkurs | Konsens | Liquinomics | Logik | Lohn | Meinung | Metaphysik | Monarch von Gottes Gnaden | Monarchie | Moralisches Risiko | Moralismus | Naturrecht | Niedrigschwellige Kreditvergabe | Oikonomia | Ökonomie | Philosophie | Poetik | Preis | Privat | Propaganda | Realwachstum | Rechte Gottes | Rechtfertigung | Rechtspositivismus | Selbsterkenntnis | Souverän | Staat | Statistik | sub specie aeternitatis | Strafe | Synonym | systemically important | Tauschmittel | Terrorismus | These | too big to fail | too interconnected to fail | Tragödie | Tragödie in Aristoteles' Poetik | Treuhänder | Tyrannis | Unwissenheit | Ursache | Ursachenebenen | Verdacht | Verhältnismässigkeit | Vermessenheit | Vier-Ursachen-Lehre | Vier-Ursachen-Ebenen | Völkerrechtssubjekte | Währung | Währungseinheit | Wechselkurs | Wertpapier | whatever it takes | Widerruf des Bautain | Willkür | Wissen | Zentralbank | Zielursache
| Nn

Abduktion = Suche nach einer sinnstiftenden Regel angesichts bisher unberücksichtigter Fakten in Abgrenzung zur Statistik | vgl. "Fakt" | vgl. "Deduktion" | vgl. "Aggregation" | >>> zurück zum Index
Achsenmächte = Kampfbegriff in der Propaganda psychologischer Kriegsführung zur Denunziation souveräner Staaten in der Absicht vor dem eigenen Volk einen militärischen Angriff zu rechtfertigen zum Zweck der Aushebung einer Armee. Beispiele: Im Zweiten Weltkrieg stellte Winston Churchill die Staaten Deutschland, Italien und Japan in einen gemeinsamen Kontext und bezeichnete sie als "Axis Powers". In jüngster Zeit erfuhr solche Propaganda eine Steigerung durch religöse Konnotation z.B. im Kampfbegriff "Achse des Bösen". "Axis of Evil" ist ein vom Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika (George W. Bush) am 29. Januar 2002 in der Rede zur Lage der Nation verwendeter Kampfbegriff, mit dem er die Staaten Nordkorea, Iran und Irak in einen gemeinsamen Kontext stellte und ohne einen Beweis zu liefern eine Behauptung aufstellte, in der Absicht militärische Angriffskriege auf souveräne Staaten zu rechtfertigen - wörtlich sagte er: "Staaten wie diese, und die mit ihnen verbündeten Terroristen, bilden eine Achse des Bösen, die aufrüstet, um den Frieden der Welt zu bedrohen." | >>> zurück zum Index
Aggregation = [Begriff aus der "Statistik"] Zum Zweck der Gewinnung eines Gesamtüberblicks konsolidierte Daten oder statistisches Verfahren um mehrere als homogen definierte Einzelwerte zu einem Gesamtwert zusammenzufassen. Die Aggregationsmethode als statistisches Verfahren benötigt hierzu zunächst homogene Merkmalsanforderungen, die sich auf den Aggregationsumfang auswirken. Je umfangreicher die Merkmalsanforderungen sind, desto kleiner ist die Zahl der aggregierbaren Werte. Je geringer die Merkmalsanforderungen sind, desto grösser ist die Zahl der aggregierbaren (konsolidierbaren) Werte. Ziel jeder Aggregationsstufe ist die jeweils höhere Aggregationsebene (Konsolidierungsebene) um schliesslich den final aggregierten Gesamtüberblick vereinheitlicht visualisieren zu können. Aggregation führt stets zu Informationsverlust, da Individualdaten im Aggregationsverfahren nicht berücksichtigt werden können. Statistiken auf der Basis von konsolidierten Werten sind also immer Näherungsangaben im Gegensatz zur "Empirie" | vgl. "Deduktion" | >>> zurück zum Index
AI = Abkürzung für "Artificial Intelligence", deutsch: "Künstliche Intelligenz" (KI). | vgl. Artikel "Ethische Begründung der Ablehnung von Kapitalismus und Marxismus" | >>> zurück zum Index
Aktie = Früher kunstvoll bedrucktes Blatt Papier, heute digitale Informationseinheit, aus dem u. a. der Anteil an einer Aktiengesellschaft oder an einer "Kommanditgesellschaft auf Aktien" hervorgeht. Der Emittent und seine Rechtsnachfolger garantieren den Eintausch in die aufgedruckte Währung. Es wird unterschieden zwischen Inhaberaktien und Namensaktien. Der Besitzer einer Inhaberaktie ist sofort Miteigentümer an einer Aktiengesellschaft mit allen damit verbundenen Rechten. Aktien können heute nur noch auf elektronischem Wege über das Depot an andere weitergegeben werden. Der Besitzer von Namensaktien wird im Aktienregister der Aktiengesellschaft (AG) namentlich geführt. Zudem müssen das Geburtsdatum, die Adresse sowie die Anzahl der erworbenen Aktien eingetragen sein. | >>> zurück zum Index
Alchemistische Geldvermehrung = Beliebige Ausweitung des Bestandes eines staatlichen Tauschmittels [gehe zu "Währung"]. Mutmaßlich funktioniert dies ausschliesslich dann, wenn mehrere günstige Faktoren zugleich aufeinandertreffen: u.a. v.a. bei Vorhandensein einer kritisch grossen Menge an Handelspartnern, welche dem staatlichen Tauschmittel unbedingtes Vertrauen in die Geldwertstabilität entgegenbringen [gehe zu "Glauben"], sowie ein Staat, der keinerlei Zweifel darob aufkommen lässt, dass er "sein" Tauschmittel gegen jegliche Einflussnahme Dritter maximal zu schützen in der Lage ist. | vgl. Artikel "Dompteur der Old-School-Economics" | >>> zurück zum Index
Arbeitslohn = Preis für die Zeit, die ein Arbeitnehmer einem Arbeitgeber zur Verfügung stellt. Der Arbeitnehmer hat das natürliche Recht auf den "gerechten Lohn", das ist der dem Naturrecht nach - ius naturae - gezahlte Preis für die Arbeitszeit, welcher so bemessen ist, dass dieser ihm nicht nur eine menschenwürdige Existenz sondern auch die Schaffung und den Erhalt von Eigentum sowie Rücklagen für das Alter sowie Erziehung und Förderung seiner Nachkommen ermöglicht. | gehe zu Enzyklika Rerum Novarum | >>> zurück zum Index
Arbeitsproduktivität = Die Produktionsleistung je aufgewendete Arbeitsstunde. In einer kapitalistischen Auslegung wird als gesicherte Erkenntnis vorausgesetzt, dass langfristig "nur" die Steigerung der Produktivität die wichtigste Basis für Einkommenssteigerungen sei. Solcher Ausschliesslichkeit widersprechen u.a. die "Enzyklika Rerum Novarum" und die Enzyklika "Mater Et Magistra". Das Einkommen muss dem natürlichen Recht des Arbeiters nach auf einen solchen Lohn bemessen sein, welcher ihm nicht nur eine menschenwürdige Existenz sondern auch die Schaffung und den Erhalt von Eigentum sowie Rücklagen für das Alter sowie Erziehung und Förderung seiner Nachkommen ermöglicht | vgl. "Arbeitslohn" | >>> zurück zum Index
Bank Run = Massen-Event, bei dem gleichzeitig viele Kunden eines Geldinstitutes versuchen, mehr Geld abzuheben, als die Bank bereitzustellen in der Lage ist. Dass Banken nicht vollumfänglich alle Kundeneinlagen in Bargeld zur sofortigen Abhebung bereithalten, liegt an Sicherheitserwägungen und an den Investitionen und Spekulationen, die Banken mit den Geldern ihrer Kunden tätigen. | >>> zurück zum Index
Bankrott = Betrügerischer Konkurs. Straftat, die u.a. mit Versagung der Restschuldbefreiung geahndet werden kann. | vgl. "InsO §297" | vgl. Konkurs | >>> zurück zum Index
Basisgeld = [auch: "monetäre Basis", "Geldbasis", "Zentralbankgeldmenge", "M0"] Zentralbankgeld, welches nur von der Zentralbank produziert und zu ihren eigenen Bedingungen ausgegeben wird. Basisgeld ist nichts anderes als ein gewöhnlicher Kredit für den der Kreditnehmer - hier Geschäftsbanken und Nichtbanken - Kreditzinsen zu zahlen hat. Diese Kreditzinsen werden wiederum über den Preis von Waren und Dienstleistungen an die Bürger durchgerecht. Die Menge des Basisgeldes zeigt die Höhe dieser Verschuldung (Verbindlichkeit) der Geschäftsbanken und Nichtbanken gegen die Zentralbank in ihrer Eigenschaft als Gläubiger an. Unterschieden wird zwischen Zentralbankgeld und Geschäftsbankengeld. Das Zentralbankgeld besteht aus Bargeld und Reserven. Das Geschäftsbankengeld entsteht im Rahmen der aktiven Giralgeldschöpfung (vgl. "Fiat-Money"). Die Zentralbank kontrolliert ihr Basisgeldangebot unmittelbar (mittelbar beim Geschäftsbankengeld) durch Zinssätze, Offenmarktgeschäfte und die Mindestreserven. | vgl. Artikel "Realgeld vs. Fiat-Money" | >>> zurück zum Index
Begründung = [auch "Rechtfertigung"] Darlegung von rechtfertigenden Gründen für eine These. Streng logisch spricht man bei einer Begründung von einem Beweis, wenn mit der Begründung der Nachweis als Rechtfertigung für den Wahrheitsgehalt einer These erbracht ist. Dagegen kann ein "Konsens" nicht als Beweis für den Wahrheitsgehalt einer These gelten | vgl. Artikel "Vernichtender Konsens" | >>> zurück zum Index
Behauptung = gehe zu "These" in Abgrenzung zu "Verdacht" | >>> zurück zum Index
Bericht = Sachliche Darstellung eines Geschehens oder eines bestimmten Sachverhalts unter Ausschluss subjektiver Eindrücke, Meinungen, Empfindungen, Vermutungen, Thesen. | >>> zurück zum Index
Bernays'sche Propaganda = [Buch "Propaganda", sig: yaqrn3ff_v64tnzv_ubb5lxw_uctewyo, vgl. Begriff "Propaganda"] Standardwerk zur Kontrolle einer Demokratie von Edward Bernays aus dem Jahre 1928. Auszug aus dem Intro aus Bernays' Werk "Propaganda":
"The conscious and intelligent manipulation of the organized habits and opinions of the masses is an important element in democratic society. Those who manipulate this unseen mechanism of society constitute an invisible government which is the true ruling power of our country. We are governed, our minds are molded, our tastes formed, our ideas suggested, largely by men we have never heard of." ­­­(Edward Bernays, Propaganda, 1928, Seite 1).
Auf der Grundlage dieses Werks entstand seither eine unübersehbare Anzahl von Artikeln, Abhandlungen und technischen Innovationen:
| siehe "Propaganda Original 1928 (english)" > Backup .PDF > Bernays_Propaganda_Original-1928_EN > https://www.voltairenet.org/IMG/pdf/Bernays_Propaganda_in_english_.pdf > sig: ht9q22z
| siehe "Propaganda (deutsch)" > Backup .PDF: Bernays_Propaganda_1928_deutsch.pdf > http://www.irwish.de/PDF/Bernays-Propaganda.pdf > sig: y6dl264t
| siehe Mandy Griffiths, 2014-08-19, "3 Best PR Campaigns You Never Knew About" > Backup .TXT: Bernays_The-Three-Best-PR-Campaigns-you-Never-Knew-About.txt > https://medium.com/@mandygriffiths/the-three-best-pr-campaigns-you-never-knew-about-fa5e0d5ff1b3 > sig: studebh
| Rowan University Communication Institute, 2000; "A Brief History of Public Relations" > Backup .PDF: Bernays_A-Brief-History-Of-Public-Relations_5.pdf > https://is.gd/Xms3iK- > sig: wtuq9lr
| Vgl. Alex Ansary, 2005-12-29, Are Your Thoughts Your Own? > https://is.gd/muXK3z- > Backup .PDF: Bernays_Are-Your-Thoughts-Your-Own_Mass-Mind-Control-Through-Network-Television.pdf > https://is.gd/PXMQ0Q- > sig: t63f8c5
| Cary Odell, 2006, Essay, "1929 - Bernays And Edison - Lights Golden Jubilee" > Backup .PDF: Bernays_And-Edison_Lights-Golden-Jubilee_1929-10-21_Essay-by-Cary-Odell_2006.pdf > https://is.gd/Ahqtc4- > sig: voekxps
| Bernie Suarez, 2015-09-04, "Bernays’ Mass Mind Control Tactics Loom in Background of Jade Helm Psyop" > Backup .PDF: Bernays_Bernays-Mass-Mind-Control-Tactics-Loom-in-Background-of-Jade-Helm-Psyop.pdf > https://is.gd/3HXV1Y- > sig: wfbh86l
| Frank Li, Derryl Hermanutz, 2016-05-27, "Brainwashing in Communism and in Democracy" > Backup .PDF: Bernays_Brainwashing-In-Communism-And-In-Democracy_2012-02-17_by-Frank-Li-and-Derryl-Hermanutz.pdf > https://is.gd/XNojmG- > sig: tmbpl2w
| Edward L. Bernays, Samuel Hoffenstein, Walter J. Kingsley, Murdock Pemberto, "The Broadway Anthology" > Backup .PDF: Bernays_The-Broadway-Anthology_by-Edward-L-Bernays-Samuel-Hoffenstein-Walter-J-Kingsley-Murdock-Pemberto.pdf > https://is.gd/g9VcUC- > sig: rpch9rp
| vgl. Exzerpt aus Aldous Huxley, Speech, 1962, "The Ultimate Revolution":
"You can do everything with bayonets except sit on them! If you are going to control any population for any length of time you must have some measure of consent. It's exceedingly difficult to see how pure terrorism can function indefinitely. It can function for a fairly long time, but I think sooner or later you have to bring in an element of persuasion. An element of getting people to consent to what is happening to them. Well, it seems to me that the nature of the Ultimate Revolution with which we are now faced is precisely this: that we are inprocess of developing a whole series of techniques which will enable the controlling oligarchy who have always existed and presumably always will exist, to get people actually to love their servitude! This is the, it seems to me the ultimate in malevolent revolution shall we say." > Backup .PDF: Aldous-Huxley_1962_UC-Berkeley-Speech_The-Ultimate-Revolution.pdf > https://is.gd/3z8DkH- > sig: sod8o49
| Die gesellschaftspsychologischen Folgen von "Propaganda":
George Orwell machte in seinem Buch "1984" deutlich, dass das Löschen, Verzerren, Verwerfen und Entwerten historischer Geschehnisse ein zentrales Moment von Gedankenkontrolle durch Propaganda darstellt. Neil Postman stellte in "Wir amüsieren uns zu Tode" Huxley und Orwell vergleichend gegenüber wie folgt:
- Orwell fürchtete das Bücherverbot;
- Huxley befürchtete, dass es irgendwann keinen Grund mehr gibt, Bücher zu verbieten, weil keiner mehr Bücher lesen will;
- Orwell fürchtete das bewusste Vorenthalten wesentlicher Informationen;
- Huxley fürchtete die Massentorpedierung mit unverarbeitbaren Informationen, die die Menschen in Passivität und Selbstbespiegelung (Narzissmus) treibt;
- Orwell fürchtete die Verheimlichung der Wahrheit;
- Huxley fürchtete den Untergang der Wahrheit in einem Meer von Belanglosigkeiten;

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Besitz = [auch "tatsächliche Sachherrschaft"] Tatsächliche, herrschaftliche Gewalt über eine Sache. Der Mieter besitzt die Wohnung. Der Dieb besitzt den gestohlenen Gegenstand. | vgl. "Eigentum" | >>> zurück zum Index
Beweis = Begründung als Rechtfertigung für den Wahrheitsgehalt einer These. | vgl. "Fakt" | vgl. "Logik" | Beispiel: Philosophische Beweisführung zur Existenz Gottes im "Grammatischen Gottesbeweis" | Beispiel: Polizeiliche Beweisführung zur Überführung eines Autobahndränglers" YT-Video" | >>> zurück zum Index
Buchgeld = [gehe zu "Giralgeld"] Buchgeld ist kein gesetzliches Zahlungsmittel und unterliegt nicht der Annahmepflicht. | >>> zurück zum Index
BIP = Bruttoinlandsprodukt. Die Wirtschaftsleistung einer Nation, entweder errechnet pro Kopf oder pro Arbeitnehmer. | >>> zurück zum Index
BIP-Verkettung = BIP, ermittelt als Wert im Verhältnis zum Vorjahreswert, anstatt als Wert im Verhältnis zu einem Jahreswert mit grösserem zeitlichen Abstand. BIP-Verkettung dient der Verschleierung oder Täuschung über die tatsächliche Wirtschaftskraft. | >>> zurück zum Index
Börse = Insiderbegriff für eine bestimmte Art eines nationalen Staats-Casinos, in welchem mit Chips in Form von digitalen Informationseinheiten (z.B. Aktien) Glücksspiel betrieben wird, wobei der Staat sowohl die Auszahlung etwaiger Gewinne in der gezeichneten Währung garantiert als auch drohende Totalverluste verhindert. | >>> zurück zum Index
causa finalis = "Zielursache" nach der "Vier-Ursachen-Lehre" des aristotelischen Thomismus. | gehe zu Artikel "Causa Finalis" | >>> zurück zum Index
Contagion-Effekt = [Finanzbegriff, engl. "contagion", deutsch "Ansteckung"] Extrinsische Motivation* zur "künstlichen Vernetzung" mit dem Ziel als "systemrelevant" eingeschätzt zu werden, aufgrund der Vorteile die eine Klassifizierung als "too big to fail" bietet. In letzter Konsequenz setzte sich der global vernetzte Interbankenhandel als institutionelles Konglomerat durch, welches derart stark vernetzt ist, dass es insgesamt als „zu vernetzt, um unterzugehen“ ("too interconnected to fail") klassifiziert wird. Dies führte dazu, dass jede von solchem Bankennetzwerk abhängige Regierung zur nackten Existenzsicherung ihrer Beamten und entgegen jeder ökonomischen Vernunftregel ihre national "stark vernetzte" Bank künstlich in Betrieb hielte, koste es, was es wolle. Hier spielen Derivate, insbesondere Credit Default Swaps eine entscheidende Rolle, denn je mehr Kredit-Derivate eine Bank als Sicherungsgeber verkauft, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Geldinstitut schon beim leisesten Verdachtsfall bedingungslos vom Staat "gerettet" werden würde, woraus die Regel abgeleitet werden kann, dass, wenn ein Kreditinstitut nicht "too big to fail" sei, es doch noch "gerettet" werden müsste, wenn es "too interconnected to fail" sei. Dem Nachgeben des moralischen Risikos, dass sich Banken selbst eine implizite Existenzgarantie konstruieren entgegen der ökonomischen Faktenlage (vgl. causa "Bear Stearns"), hat jedoch extrem negative existenzielle Konsequenzen für jedes Individuum in einem Staat in Bezug auf seine (Wahl-)Freiheit, sein Eigentum und nicht zuletzt hinsichtlich der allgemeinen, gesellschaftlichen Moral. | *"Extrinsische Motivation" im Artikel "Intrinsische Motivation" | vgl. Artikel "Freunde der Freiheit" | >>> zurück zum Index
de civitate dei = (lat.) Über die Bürgerschaft Gottes. Die Rechtfertigung der Bürgerschaft Gottes nimmt Aurelius Augustinus in seinem Werk „de civitate dei“ vor, in Abgrenzung zu einem wider die Rechte Gottes aufbegehrenden Staat. (siehe Augustinus: „de civitate dei“, Buch 1 bis 22, ISBN 978-3-423-34393-0) | >>> zurück zum Index
Deduktion nach Aristoteles = Logischer Schluss vom Allgemeinen auf das Besondere, mithin das Erfassen von Eigenschaften, die allen Einheiten eines Konglomerats gemeinsam sind im Hinblick auf das Erkennen gleichartiger Untermengen bis hin zu einzelnen Elementen. Das umgekehrte Verfahren ist die "Induktion nach Aristoteles". | vgl. "Abduktion" | vgl. "Induktion" | vgl. "Aggregation" | gehe zu "Deduktiver Schluss" | gehe zu "Logik" | >>> zurück zum Index
Deduktive Methode = Verfahren um aus gegebenen übergeordneten Sachverhalten Einzelbeweise oder sich logisch hieraus ergebende Konsequenzen logisch abzuleiten. | gehe zu "Beweis" | gehe zu "Deduktion nach Aristoteles" | gehe zu "Logik" | vgl. "Deduktiver Schluss" | >>> zurück zum Index
Deduktiver Schluss = Ergebnis der "deduktiven Methode". Logische Schlussfolgerung aus übergeordneten Sachverhalten im Hinblick auf einen untergeordneten Sachverhalt. | gehe zu "Logik" | gehe zu "Deduktion nach Aristoteles" | >>> zurück zum Index
Denunziation = Falsche Verdächtigung. "Wer einen anderen bei einer Behörde oder einem zur Entgegennahme von Anzeigen zuständigen Amtsträger oder militärischen Vorgesetzten oder öffentlich wider besseres Wissen einer rechtswidrigen Tat oder der Verletzung einer Dienstpflicht in der Absicht verdächtigt, ein behördliches Verfahren oder andere behördliche Maßnahmen gegen ihn herbeizuführen oder fortdauern zu lassen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft." § 164 StGB > https://dejure.org/gesetze/StGB/164.html | vgl. "Verleumdung" | >>> zurück zum Index
Derivat = Von Aktien getrennt gehandeltes, virtuelles Wertpapier, das von der Wertentwicklung definierter Aktien abhängig ist. Ein Derivat ist darauf beschränkt, innerhalb einer festgelegten Laufzeit in einer definierten Anzahl definierter Wertpapiere (Währung, Anleihe, Rohstoff) gehandelt zu werden. Insoweit das Derivat als Hebelprodukt gehandelt wird, ermöglicht es exponentielle Gewinnchancen bei verhältnismässig geringem Aufwand, etwa wie in der Physik beim Einsatz eines "Hebels" zum Zweck der Bewegung einer unverhältnismässig grösseren Last, oder wie beim Setzen auf Zahl im Roulette. Der Anreiz mit Derivaten als Hebelprodukt zu handeln, liegt also im geringen virtuellen Kapitalaufwand im Verhältnis zum möglichen virtuellen Gewinn. Der "Hebel" ist dabei die Kennzahl, die sich aus dem Kurs des Basiswerts zum Kurs des Derivatwertes errechnet. Für potentielle Käufer eines Derivates bietet der "Hebel" näherhin einen Anhaltspunkt dafür, in welchem Maß er gewinnen oder verlieren könnte, ähnlich einer gemutmaßten Siegerwartung bei einem Pferderennen. Kritik: Derivate beeinflussen die Realwertökonomie mit der Auswirkung abnehmender Wahrnehmung der physischen Realität. Es entsteht ein ökonomisches Paralleluniversum virtueller Art, welches den Realverbraucher i.L.d.Z. an die Nutzung virtuellen Geldes gewöhnt, was in ultima ratio dazu führt, dass sowohl Staat als auch "Casino" ohne die Konsequenz eines Geldwertverfalls beliebig viel Geld an "Gewinner" aushändigen kann, wobei der Staat den Umtausch in Realwerte garantiert (vgl. "Alchemistische Geldvermehrung"). Das Derivat hat nicht nur den Zweck der Vermehrung virtuellen Geldes sondern dient unter bestimmten Voraussetzungen auch der Marktsteuerung, z. B. können Initiationsakteure durch getaktete, kritisch grosse Aktienkäufe oder -verkäufe virtuelle Gewinne oder Verluste generieren, die an der Börse Trends starten, mithin initiieren. | >>> zurück zum Index
Devisen = [auch "ausländische Zahlungsmittel" oder "Drittwährungen"] Fremdwährungen. (vgl. "Währung)" | >>> zurück zum Index
Devisenbörse = Spekulationsmarktplatz (Casino) für Devisen | >>> zurück zum Index
Devisenhandel = Tausch einer Fremdwährung gegen eine andere Fremdwährung zu einem zwischen Käufer und Verkäufer vereinbarten Preis an einer Devisenbörse. Der sich aus dem Handel ergebende Preis ist der Wechselkurs. | >>> zurück zum Index
Devisenmarkt = [auch "Fremdwährungsmarkt", "FX-Markt", "Forex" (FOReign-EXchange-market)]. Sammelbegriff für die Summe der Devisenbörsen. Der übergeordnete Begriff für Devisenmarkt ist "Finanzmarkt". | >>> zurück zum Index
Diktatur = Herrschaftsform, bei der der Diktator legitime Gewaltmittel im Hinblick auf die unbedingte Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung einsetzt, in Abgrenzung zur Tyrannis, die willkürlich Gewaltmittel ausschliesslich im Hinblick auf den eigenen Machterhalt einsetzt. Eine utopistische Sichtweise wäre, einem Diktator eine dauerhafte Fähigkeit zuzubilligen, sich in allen seinen Entscheidungen am Grundsatz des Souverän auszurichten, wonach er nicht nur seine Entscheidungen nach dem Grundsatz der Verhältnismässigkeit zu treffen hätte, sondern sich darüber hinaus auch freiwillig nach aussen begrenzte durch das Naturrecht im Völkerrecht und nach innen begrenzte durch das Naturrecht im Menschenrecht und Bürgerrecht. | gehe zu "Souverän" | vgl. "Monarchie" | vgl. (vgl. Aristoteles: „Politik“ 1297 a 5, Platon: „Politeia“ 8, Polybios: 6,4-9 | >>> zurück zum Index
Dunning-Kruger-Effekt = Von den Wissenschaftlern David Dunning und Justin Kruger im Jahre 1999 festgestellte kognitive Verzerrung, die zu Selbstüber- oder -unterschätzung eines Leistungsträgers führt. Ursache: Die Fehleinschätzung des eigenen Wissens und Könnens stammt von der menschlichen Unfähigkeit ab, mittels der Metakognition sich selbst in seiner Leistung objektiv beurteilen zu können. Fehlendes, falsches und/oder ignoriertes Feedback zu erbrachten Leistungen begünstigt die eigene Fehleinschätzung auf der Skala zwischen Minderwertigkeitskomplex (Sklave) und Grössenwahn (Guru). Der Dunning-Kruger-Effekt wird nicht selten propagandistisch [gehe zu "Propaganda"] missbraucht zur subtilen Diskreditierung von Leistungsträgern, z.B. im Rahmen von Klimadebatten - vergleiche hierzu die "Gemeinfreie grafische Darstellung des Dunning-Kruger-Effekts auf Wikipedia" mit der neueren Studie aus dem Jahre 2017 "How Random Noise and a Graphical Convention Subverted Behavioral Scientists' Explanations of Self-Assessment Data: Numeracy Underlies Better Alternatives" .PDF > https://scholarcommons.usf.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1215&context=numeracy | >>> zurück zum Index
Eigentum = Die dem Naturrecht nach [gehe zu "ius naturae"] gesetzlich geschützte, herrschaftliche Gewalt über eine Sache. Eigentum ist das seitens des Besitzers nachzuweisende Vermögen, welches die Rechtsordnung ihm als legale Gewalt über das Vermögen zuordnen kann, beispielsweise Lizenzen, Grundbesitz, Vervielfältigungsrechte, Patente, Wertgegenstände, Firmenanteile. Abgrenzung zum Besitzer: Eigentümer vermieten an Besitzer. Der Eigentümer klagt vor Gericht auf Herausgabe des Besitzes des Diebes. | >>> zurück zum Index
Einkommen = Summe aller Einkünfte aus selbständiger und nichtselbständiger Tätigkeit. | vgl. "Arbeitslohn" | >>> zurück zum Index
Emittent = Herausgeber von Wertpapieren [gehe zu "Aktie"]. Nur Unternehmen können Wertpapiere emittieren. | >>> zurück zum Index
Empirie = Wissenschaftlich systematische Erfassung und Auswertung von echten (realen) Daten in Abgrenzung zur Statistik, die durch Aggregation mit Näherungswerten arbeitet. | >>> zurück zum Index
Enzyklika Rerum Novarum = Sozioökonomische Analyse über die zerstörerischen Auswirkungen des Sozialismus und die Lösung des Problems - Über die grundlegenden Menschenrechte und Menschenpflichten | gehe zu Artikel "Enzyklika Rerum Novarum" Volltext, deutsch | >>> zurück zum Index
ETC = [Exchange Traded Commodity] Schuldverschreibung des Herausgebers, die an einen bestimmten Rohstoff oder an einen Rohstoffkorb geknüpft ist. Deren Wertentwicklung orientiert sich entweder am Preis für die Sofortlieferung (Kassapreis) oder am Preis für die Lieferung in der Zukunft (Futures-Preis). Mit dem Kauf eines ETCs erwirbt man das Recht auf Lieferung des gezeichneten Rohstoffs | vgl. "Gold-ETC" | >>> zurück zum Index
EU = Interstaatliche, wirtschaftliche Steuerungsregion die sich nach dem WW2 aus der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft "EWG" entwickelt hat. Der Begriff "EU" ist wesentlich zu unterscheiden vom Begriff "Europa". | >>> zurück zum Index
Europa = Domäne der "Universität Europa" in Abgrenzung zur wirtschaftlichen Steuerungsregion "EU". | gehe zu Artikel "Rooting Europe" | >>> zurück zum Index
Existenzursache = Die vollständige Erklärung der Existenzursache alles Seienden bietet die Vier-Ursachen-Lehre im Sinne des aristotelischen Thomismus im Hinblick auf ein Ziel: 1. Materialursache, 2. Formursache, 3. Wirkursache, 4. Zielursache. | vgl. Artikel "Causa Finalis" | >>> zurück zum Index
Fakt = [auch "Faktum"] Tatsache, bewiesene These in Abgrenzung zur Meinung | gehe zu "Beweis" | vgl. "Glauben" | vgl. "Logik" | >>> zurück zum Index
Falsche Verdächtigung = Denunziation. "Wer einen anderen bei einer Behörde oder einem zur Entgegennahme von Anzeigen zuständigen Amtsträger oder militärischen Vorgesetzten oder öffentlich wider besseres Wissen einer rechtswidrigen Tat oder der Verletzung einer Dienstpflicht in der Absicht verdächtigt, ein behördliches Verfahren oder andere behördliche Maßnahmen gegen ihn herbeizuführen oder fortdauern zu lassen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft." § 164 StGB > https://dejure.org/gesetze/StGB/164.html | vgl. "Verleumdung" | >>> zurück zum Index
Fiat-Money = [auch "Buchgeld", "Giralgeld" oder "Virtuelles Geld"] , virtuelles, nur in Büchern oder in digitalen Informationsverarbeitungssystemen existierendes Geld, welches nicht mit physischem Gold sondern einzig mit der Arbeitskraft des Kreditnehmers abgesichert ist. Fiat-Money existiert meist dort, wo nicht die Staatshoheit, sondern einer oder mehrere Druckmaschineneigentümer vermittels einer oder mehrerer "Zentralbanken" das Geldproduktionsmonopol ausüben. Gemäss der Ideologie des Kapitalismus, wonach langfristig nur die Steigerung der Produktivität die wichtigste Basis für Einkommens- und Gewinnsteigerungen sei, existiert Fiat-Money zum Zweck der künstlichen Beschleunigung des Absatzes höherwertiger Sachen, sowie deren Produktionsstätten und Organisationsstruktur, mithin Verwaltungsapparates, weshalb beim Verbraucher stets künstlich Bedarf generiert werden muss, wobei diese Funktion die Massenmedien und die Marketingindustrie übernehmen. Als "Produktionsverfahren" von Fiat-Money dient die Kreditvergabe durch den Buchungssatz "Forderungen gegen Verbindlichkeiten" | "Verbindlichkeiten gegen Forderungen" bei zugleich niedrigschwelliger Kreditvergabe zum Zweck des Kaufs höherwertiger Sachen, zum Beispiel von Autos oder Immobilien. Auf diese Weise wird Fiat-Money aus dem Nichts - ex nihilo - geschaffen. | vgl. Artikel "Realgeld vs. Fiat-Money" | >>> zurück zum Index
Fideismus = Ideologie, wonach der (römisch-katholische) Glaube (der Kirche) nur unter Ausschluss der Vernunft bewahrt werden könne. Protagonist des Fideismus war Prof. Louis Eugène Marie Bautain, der dem subjektiven Glauben eine eigene "übervernünftige" Realität zuschrieb. Papst Gregor XVI. legte Bautain im Jahre 1840 den Satz wider den Fideismus zur Unterschrift vor: "Schlussfolgerndes Denken kann mit Sicherheit die Existenz Gottes und seine unendliche Vollkommenheit beweisen. Der Glaube, ein Geschenk des Himmels, folgt der Offenbarung erst nach." Prof. Bautain hat unterschrieben. | gehe zu "Widerruf des Bautain" | gehe zu "Gottesbeweis" | Vgl. "Logik" | >>> zurück zum Index
Geld = Ein von einer kritisch grossen Menge (allgemein) von Käufern und Verkäufern anerkanntes Tausch- und Zahlungsmittel. Wenn ein Staat "Geld" emittiert, handelt es sich um "Währung" oder "Geldwährung". Im allgemeinen Sprachgebrauch meint man mit "Geld" eigentlich die "Währung". Der Staat garantiert den Wert der von ihm ausgegebenen und mit Zahlen beprägten Währung zum Zweck der Vereinfachung des Tausches von Waren, Dienstleistungen und virtuellen Werten (Lizenzen, Patente, Vervielfältigungsrechte, etc). (vgl. Artikel "Realgeld vs. Fiat-Money" ) | >>> zurück zum Index
Gerechter Preis = Es folgt ein Zitat aus Sprenger-Menzel, "Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik - Grundlagen der Nationalökonomie und der Wirtschaftspolitik", 7. Auflage 2018, hieraus "Erste Grundlagen der Volkswirtschaftslehre", Kap. 1.2 "Entwicklung der Wirtschaftswissenschaften": ".. Thomas von Aquin legt mittels der scholastischen Methode stringent dar, unter welchen Bedingungen ein Preis gerecht ist oder ob ein Händler überhaupt oberhalb des Anschaffungswertes, d.h. mit Gewinnaufschlag verkaufen oder Zinsen für Kredite verlangen darf. Thomas sah Zinsnehmen als Sünde und schweres Verbrechen (Vgl. den 1. Artikel zur Quaestio 77 in: von Aquin, Thomas: Sancti Thomae Aquinitatis Doctoris Angelici Ordininis Praedicatorium Summa Theologi-ae. Cura Fratrum eiundem Ordinis, Volumen III, Secunda Secundae, quarta editio (Biblioteca de Autores Cristianos), Matriti MCMLXXXIX, S. 474ff. u. die Ausführungen im § 3 bei Noldin, H., S.J./ Schmitt, A., S.J.: De Praceptis Dei et Ecclesiae. Scholarium usui accomadaverat, Editio XXVIII, Barcelona 1944, u. die Ausführung zum gerechten Preis (§ 3 De iusto pretio), S. 540 ff. Zur scholastischen Geldtheorie vgl. Brodbeck, Karl-Heinz: Die Herrschaft des Geldes. Geschichte und Systematik, Darmstadt 2011, S. 441-459. Sittlich gut ist das, was der menschlichen Natur entspricht. Dieser Maßstab ist dem Menschen einsichtig und - wie das Naturrecht - verbindlich. In einer säkularen, pluralistischen Gesellschaft scheint die Unterscheidung natürlicher Ethik und Moraltheologie wichtig; vgl. Hoeres, Walter: Dankbarkeit, in: Theologisches, 41. Jg., Heft 1/2011, Sp. 45-52, zumal Sittlichkeit, Ehrlichkeit und Ökonomie einander nicht widersprechen; vgl. hierzu auch Luchini, Stéphane: Menschen auf Märkten, Können wir uns besser koordinieren, wenn wir die Wahrheit sagen? in WZB-Mitteilungen d. Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, Nr. 159, März 2018, S. 38-40.)..." | vgl. "Preis" | >>> zurück zum Index
Giralgeld = gehe zu "Fiat-Money" | >>> zurück zum Index
Glauben = Grundhaltung des unbedingten Vertrauens im Fürwahrhalten einer Behauptung oder einer These, die ohne Begründung (Beweis bzw. Rechtfertigung) aufgestellt werden. Wir glauben an das, was wir lieben. Dagegen ist der Glaube der Ecclesia, der katholischen Kirche an die Vernunft gebunden. Sie lehnt den Fideismus ab zugunsten des schlussfolgerndes Denkens, durch das mit Sicherheit die Existenz Gottes und seine unendliche Vollkommenheit bewiesen werden kann. Der Glaube der Kirche, ein Geschenk des Himmels, folgt der Offenbarung erst nach. | vgl. "Wissen" | vgl. "Logik" | vgl. Artikel "Das Geschenk Hoffnung" | vgl. Artikel "Dompteur der Old-School-Economics" | >>> zurück zum Index
Gnade = Die durch den Souverän auf Antrag des bereits Verurteilten in freier Entscheidung gewährte Aufhebung, Aussetzung oder Milderung einer über den Schuldigen rechtmäßig verhängten Strafe, wobei die gewöhnliche Wiedergutmachungspflicht für den verursachten Schaden hiervon unberührt bleibt. Die Wiedergutmachungspflicht bleibt auch nach dem Gnadenspruch jedem (auch kirchlichen) Straftäter, auferlegt zum Zeichen für das Volk, dass es sich bei dem Souverän um den gerechten, mithin rechtmässigen Souverän handelt, sowie als bleibende Abschreckung für potentielle Nachahmer. Hieraus folgt auch, dass der Souverän sich nicht täuschen lassen darf von einer in vorauseilender Scheindemut ertrotzten Allerbarmerideologie lebensuntauglicher Sozialklerikalisten, die das Gebot der Feindesliebe irrigerweise darin erfüllt sehen, den Strafvollzug auszusetzen oder gar nicht erst in Erwägung zu ziehen, angeblich um "Liebe" zu üben. Gegen solcherlei Versuchung beugt der Rechtsgrundsatz aus dem Naturrecht (ius naturae) vor "ignorantia legis non excusat", "Unwissenheit schützt nicht vor Strafe", woraus folgt, dass es dem Menschen geboten ist, sich - je nach individuellem Vermögen - Wissen im Hinblick auf die persönliche Weiterentwicklung in dem Wissen um die Wahrheit und die Gerechtigkeit anzueignen 1. um dieses Wissen fortan vernünftig anwenden zu können, und 2. wider die Bequemlichkeit, die sich auf ihre selbstverschuldete Unkenntnis beruft in der Ausrede "Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss!" Anmerkung: Unser Herr Jesus Christus hat uns nicht gesagt "Bleibt, wie ihr seid!" sondern vielmehr "Kehrt um! Bekehrt Euch!" | vgl. Johannes in "Lk 3,7ff" "...Das Volk zog in Scharen zu ihm hinaus, um sich von ihm taufen zu lassen. Er sagte zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt? Bringt Früchte hervor, die eure Umkehr zeigen, und fangt nicht an zu sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen. ..." | >>> zurück zum Index
Gold-ETC = [vgl. ETC] Schuldverschreibung des Herausgebers, die an den Rohstoff Gold geknüpft ist und - im Gegensatz zum Goldzertifikat - zu einem gewissen Prozenzsatz mit physischem Gold abgesichert ist. Mit dem Kauf eines Gold-ETCs erwirbt man das Recht auf Lieferung von Gold. Bekannte Gold-ETCs sind "Euwax Gold" und "Xetra Gold". Kritik: Im Falle eines Bank Runs sind die Händler nicht in der Lage die Gold-ETCs ausnahmslos aller Kunden gegen physisches Gold zu einzutauschen, d.h. sie können das mit dem Gold-ETC abgegebene Versprechen auf Lieferung physischen Goldes nicht ad hoc, sondern allenfalls mit grösserem Lieferverzug einhalten. | >>> zurück zum Index
Goldzertifikat = Derivat, welches im Goldwert gehandelt wird. Es handelt sich dabei juristisch um eine Schuldverschreibung des Herausgebers, jedoch nicht um eine Option auf Lieferung von physischem Gold. Steigt der Preis für Gold um einen bestimmten Wert, so steigt der Wert des Goldzertifikates um denselben Wert. Kritik: Die Summe aller weltweit gehandelten Goldzertifikate übersteigt die reale Existenz von Gold um ein Vielfaches, weshalb Zweifel am tatsächlichen Wert solcher Papiere berechtigt sind. | vgl. "Gold-ETC" | >>> zurück zum Index
Gottesbeweis = gehe zu "Grammatischer Gottesbeweis" | >>> zurück zum Index
Grammatischer Gottesbeweis = Beweis für die Existenz Gottes aus der Grammatik, genauer aus dem sog. futurum exactum. Das futurum exactum, das 2. Futur ist für uns denknotwendig mit dem Präsens, der Gegenwart verbunden. Von etwas sagen, es sei jetzt gegenwärtig, ist gleichbedeutend damit, zu sagen, es sei in Zukunft gewesen. In diesem Sinne ist jede Wahrheit ewig. Dass Sie diesen Text gerade gelesen haben, war nicht nur gerade eben wahr, sondern ist immer wahr. Wenn wir beide hic et nunc, „jetzt und hier“ sind, werden wir morgen „jetzt und hier“ gewesen sein. Das Gegenwärtige bleibt somit immer wirklich als Vergangenheit des künftig Gegenwärtigen und zwar in den Spuren, die die Wirklichkeit durch ihre kausale Einwirkung hinterlässt. Diese Spuren werden schwächer und schwächer, aber sie bleiben in Ewigkeit als das, was die Einwirkung hinterlassen hat, als das, was es selbst erinnert wird. Solange Vergangenes erinnert wird, ist es nicht schwer, die Frage nach seiner Seinsart zu beantworten. Es hat seine Wirklichkeit im Erinnertwerden. Aber hörte die Erinnerung irgendwann auf, würde es keine Menschen mehr auf der Erde geben und somit verschwände die Erde selbst. Da zur Vergangenheit immer eine Gegenwart gehört, deren Vergangenheit sie ist, müssten wir also sagen „Mit der bewussten Gegenwart - und Gegenwart ist immer nur als bewusste - verschwindet auch die Vergangenheit, und das Futurum exactum verliert seinen Sinn.“ Aber genau dies können wir nicht denken. Der Satz «In ferner Zukunft wird es nicht mehr wahr sein, dass Sie gerade diesen Text gelesen haben» ist Unsinn, denn er lässt sich nicht ins Jetzt vergegenwärtigen. Wenn wir einmal nicht mehr hier gewesen sein werden, dann sind wir tatsächlich auch jetzt nicht wirklich hier, wie es der Buddhismus denn auch konsequenterweise behauptet. Wenn gegenwärtige Wirklichkeit einmal nicht mehr gewesen sein wird, dann ist sie auch jetzt gar nicht existent. Wird also das Futurum exactum beseitigt, dann ist das Präsens nicht existent. Diese Wirklichkeit des Vergangenen ist dieses ewige Wahrsein im Bewusstsein. Diese Wahrheit im Bewusstsein ist von der Art in dem alles, was geschieht, aufgehoben ist - sie ist also absolutes Bewusstsein, denn kein Wort wird einmal ungesprochen sein, kein Schmerz unerlitten, keine Freude unerlebt. Geschehenes kann zwar verziehen, aber es kann nicht ungeschehen gemacht werden. Wenn es Wirklichkeit gibt, dann ist das Futurum exactum unausweichlich und mit ihm das Postulat des wirklichen Gottes. «Ich fürchte», so schrieb Nietzsche, «wir werden Gott nicht los, weil wir noch an die Grammatik glauben». Aber wir können nicht umhin, an die Grammatik zu glauben. Auch Nietzsche konnte nur schreiben, was er schrieb, weil er das, was er sagen wollte, der Grammatik anvertraute. | gehe zu Seite "Der Grammatische Gottesbeweis" " | >>> zurück zum Index
Herrschaftsformenkreislauf = Logische Ablösung einer Herrschaftsform durch eine andere aufgrund moralischen Verfalls des Herrschenden. Der Verfall entsteht zwingend durch Narzissmus einzelner oder durch Gruppennarzissmus oder, wie im Fall der Demokratie, durch Massennarzissmus, hervorgerufen durch Kommunikationsverweigerung sowie durch absolute finanzielle Absicherung der Herrscher, die durch die den Untertanen gewaltsam aufoktroierte, überdimensionierte Tributzahlungspflicht entsteht, die ihrerseits dem Glauben an die Schutzmacht des Herrschers geschuldet ist. Solcherart erwirkte Lebensabsicherung begründet einen Teufelskreis aus Habsucht, Überheblichkeit, Ungerechtigkeit, Herrschsucht und Kommunikationsverweigerung. Durch Revolte gegen den hierauf folgenden zunehmenden Machtmissbrauch wird die Macht von einer neuen herrschenden Gruppe ertrotzt, welche ihrerseits wieder durch eine sich neu formierende Gruppe gestürzt wird. In der Neuzeit wird durch Terrorismus versucht, gewaltsam Druck auf die Entscheidungen souveräner Staaten auszuüben bis hin zum erfolgreichen Umsturz des legitimen Souverän. In einer Synthese aus den Herrschaftsformenthesen von Aristoteles, Platon und Polybios lässt sich folgender Herrschaftsformenkreislauf ableiten: Monarchie wird wegen Unzufriedenheit der Untergebenen gewaltsam von Aristokratie abgelöst. Diese wird gewaltsam beseitigt, weil die Aristokraten beginnen, ihre Macht zu missbrauchen. Das finale Aufbegehren einer unbestimmten, kritisch grossen Menschenmenge in einer Massenrevolte führt schliesslich zur Demokratie, die wiederum aus vorgenannten Gründen zwingend zur Ochlokratie mutiert. Die sich heraus ergebenden ordnungspolitischen Auflösungstendenzen zwingen vermögende Einzelpersonen zum Schutz ihres Vermögens zur gewaltsamen Übernahme der Macht und begründen die Tyrannis, die von der Monarchie abgelöst wird, womit sich der Herrschaftsformenkreislauf schliesst. | vgl. "Herrschaftsformenkreislauf nach Aristoteles" | vgl. "Herrschaftsformenschema nach Aristoteles" | vgl. "Hybris" | >>> zurück zum Index
Herrschaftsformenkreislauf nach Aristoteles = 1. Monarchie, 2. Tyrannis, 3. Aristokratie, 4. Oligarchie, 5. Politie, 6. Demokratie, 7. Ochlokratie, gehe zu 1. | vgl. "Herrschaftsformenkreislauf" | vgl. "Herrschaftsformenschema nach Aristoteles" | >>> zurück zum Index
Herrschaftsformenschema nach Aristoteles = Aristoteles unterscheidet die Herrschaftsformen anhand der drei Kriterien "Anzahl der Herrscher", "legitime Herrschaft", "illegitime Herrschaft" wie folgt: in der Einzelherrschaft gehört die Monarchie zur legitimen, die Tyrannis zur illegitimen Herrschaft. In der Gruppenherrschaft gehört Aristokratie zur legitimen, die Oligarchie zur illegitimen Herrschaft. In der Mehrheitsherrschaft gehört die Politie zur legitimen, die Demokratie zur illegitimen Herrschaft. | vgl. "Herrschaftsformenkreislauf" | vgl. "Herrschaftsformenkreislauf nach Aristoteles" | >>> zurück zum Index
Hybris = gehe zu "Vermessenheit" | >>> zurück zum Index
Hylemorphismus = Der Hylemorphismus geht auf die Vier-Ursachen-Lehre von Aristoteles und Thomas von Aquin zurück und stellt die Behauptung auf, dass die Beziehung zwischen Geist und Gehirn erst durch die Formursache (causa formalis) verständlich wird. Es ist die Formursache, die bestimmt, was etwas ist; sie ist keine Wirkursache, die etwas äußerlich an einem Gegenstand verändert, sondern die Formursache ist in jeder Entität das Bestimmende. Die Formursache ist so etwas, wie das Struktur- oder besser „Ordnungsprinzip“ einer Entität und selbst nichts Materielles, denn die Ordnung einer materiellen Konfiguration ist nicht selbst ein materielles Element dieser Konfiguration. Die "Beziehung zwischen Geist und Gehirn", mithin "Geist und Form" verweist auf das Bewusstsein. Vermittels der Theorie des Hylemorphismus kann eine innere Verbindung zwischen Form und Geist gefunden werden. Weder Materialursache noch Wirkursache existieren ohne Zielursache, d.h. Materialursache und Wirkursache sind immer auf ein bestimmtes Ziel hin ausgerichtet, auf das hin die Wirkursache vermittels der Formursache wirkt. Diese Gesetzmässigkeit gilt für alles Seiende. Die gewonnene Erkenntnis der Zielgerichtetheit allen Seins ist wiederum wesentlicher Bestandteil des Naturrechts - ius naturae, weil „natura“, die Natur, aus ihrer Beobachtung schlussfolgernd (logisch) Zielgerichtetheit beinhalten muss. Zielgerichtetheit setzt einen Plan, also eine bewusste Vorstellung dessen, was erreicht werden soll, mithin Bewusstsein voraus. | gehe zu Artikel "Causa Finalis" | >>> zurück zum Index
Induktion nach Aristoteles = (Logischer) Schluss vom Besonderen auf das Allgemeine, mithin das Erfassen von Eigenschaften, die allen Einheiten eines Konglomerats gemeinsam sind, im Hinblick auf das Erkennen grösserer Zusammenhänge und die Gewinnung von allgemeinen Aussagen aus der Betrachtung von Einzelfällen, z.B. um eine bereits festgestellte Regel durch die (logische) Schlussfolgerung (gehe zu "Logik") zu erhärten oder eine noch zu entdeckende allgemeine Regel zu finden. Das umgekehrte Verfahren ist "Deduktion". | gehe zu "Induktiver Schluss" | vgl. "Abduktion" | vgl. "Aggregation" | >>> zurück zum Index
Induktive Methode = Verfahren um aus Einzelbeweisen einen übergeordneten Sachverhalten oder sich hieraus ergebende Konsequenzen logisch abzuleiten. | gehe zu "Deduktion nach Aristoteles" | gehe zu "Logik" | >>> zurück zum Index
Induktiver Schluss = Ergebnis der "Induktiven Methode". (Logische) Schlussfolgerung aus untergeordneten Sachverhalten im Hinblick auf einen übergeordneten Sachverhalt. | vgl. "Deduktion" | vgl. "Aggregation" | >>> zurück zum Index
Initiationsakteur = Börsenteilnehmer, der durch einzelne und/oder getaktete, kritisch grosse Aktienkäufe oder -verkäufe Börsentrends initiiert (vgl. Artikel "PetaFLOP 2 - Das Märchen vom freien Markt" ) | >>> zurück zum Index
Insolvenz = Zahlungsunfähigkeit nach der das Vermögen liquidiert wird, wobei im Gegensatz zum Konkurs die Restschuld nach sechs Jahren Wohlverhaltens erlassen wird. | vgl. "Bankrott" | >>> zurück zum Index
ius naturae = [lat. "ius naturae", zusammengesetzt aus "ius" = Recht und "natura" = Natur; auch "ius naturale" = natürliches Recht; überpositives Recht; Naturrecht; auch "Recht(e) Gottes"] Universell gültiges Ordnungsprinzip, dessen Grundannahmen unabhängig vom Zutun oder von einer Einlassung des Menschen existieren. Als höchstrangige Rechtsquelle legitimiert es alles untergeordnete Recht, bzw. untergeordnetes Recht legitimiert sich aus dem Naturrecht. Das Lehramt der römisch-katholischen Kirche unterscheidet zwischen "ius divinum" (göttliches Recht, vgl. CIC c. 22, 24 § 1, 98 § 1), und "ius mere ecclesiasticum" (kirchliches Recht). Das "ius divinum" ist das Recht, das sich unmittelbar auf den Willen Gottes zurückführen lässt. Es ist nicht nur allem Recht übergeordnet und über alle Zeiten hinweg gültig, sondern auch dem übrigen kirchlichen Recht übergeordnet und kann daher vom kirchlichen Gesetzgeber weder abgeändert noch annulliert werden. Das ius divinum wird nach CIC 199 unterteilt in "positiv-göttliches Recht" (ius divinum positivum = "Offenbarungsrecht") und "natürliches göttliches Recht" ("ius divinum naturale" oder "ius naturale" = "Naturrecht"). Die Normen des Naturrechts gelten ausnahmslos für alle Menschen und gründen in der göttlichen Schöpfungsordnung. Sie können mit den Mitteln der Vernunft, aus der Beobachtung der Natur und durch schlussfolgerndes Denken erkannt werden (vgl. "Widerruf des Bautain"). Das göttliche Recht hat Vorrang vor dem menschlichem Recht, wobei die "Rechte Gottes" und das "menschliche Recht" eine einheitliche Rechtsordnung bilden sollen, deshalb kann der Ordo der "Missa" der Tradition nicht durch einen neuen ersetzt werden. In der staatlichen Gesetzgebung müssen in dem Bemühen um gerechte gesetzliche Regelungen sowohl das "ius divinum positivum" als auch das "ius divinum naturale" in ihrer Eigenschaft als "Rechte Gottes" berücksichtigt werden. | vgl. Artikel "Rechtspositivismus vs. Naturrecht" | vgl. Artikel "Naturrecht: Handlungspflicht nach Priorität" | >>> zurück zum Index
KI = Abkürzung für "Künstliche Intelligenz", englisch: "AI" für "Artificial Intelligence" | vgl. Artikel "Ethische Begründung der Ablehnung von Kapitalismus und Marxismus" | >>> zurück zum Index
Klerikalismus = Ideologie, nach der ein einzelner Kultdiener (Kleriker einer Religionsgemeinschaft) maximalen Einfluss in staatliche und/oder binnenstaatliche Systeme zu erlangen bestrebt ist. Der Klerikalist unterscheidet also seinen besonderen Stand des Kultdieners (Klerikerstand) nicht deutlich genug vom besonderen Stand des Nichtkultdieners (Laienstand) | gehe zu Artikel "Klerikalismus" | >>> zurück zum Index
Kommentar = Überwiegend sachliche Erläuterung, jedoch im Gegensatz zum Bericht mit persönlich gefärbtem, subjektivem Ausblick, z. B. als kritische Anmerkung oder als persönliche Stellungnahme zu einem bestimmten Thema. | vgl. "Beweis" | >>> zurück zum Index
Konkurs = Zahlungsunfähigkeit nach der das Vermögen liquidiert wird, aber die nach Liquidation verbliebene Restschuld als Titel beim Gläubiger verbleibt. | vgl. "Insolvenz" | >>> zurück zum Index
Konsens = Von mindestens zwei Personen übereinstimmend geteilte Meinung. | >>> zurück zum Index
Liquinomics = [Kunstwort, zusammengesetzt aus "liquid" und "economics"] Fliessende Volkswirtschaft | gehe zu Artikel "Die Achillesferse der Marktwirtschaft" | >>> zurück zum Index
Logik = Lehre des vernünftigen Schlussfolgerns. So kann beispielsweise schlussfolgerndes Denken mit Sicherheit die Existenz Gottes und seine unendliche Vollkommenheit beweisen (gehe zu "Gottesbeweis"). Der Glaube, ein Geschenk des Himmels, folgt der Offenbarung erst nach. Wir haben also in unserer Eigenschaft als Katholiken kein Recht, von einem Ungläubigen die Zustimmung zur Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus zu verlangen, wenn wir ihm keine Beweise vorgelegt haben, und diese Beweise lassen sich durch Logik zum Beispiel aus der Überlieferung der Synagoge und der Ecclesia ableiten. (vgl. den von Papst Gregor XVI. dem Herrn Prof. Bautain im Jahre 1840 zur Unterschrift vorgelegten Satz wider den Fideismus: "Schlussfolgerndes Denken kann mit Sicherheit die Existenz Gottes und seine unendliche Vollkommenheit beweisen. Der Glaube, ein Geschenk des Himmels, folgt der Offenbarung erst nach." Bautain hat unterschrieben) | gehe zu Artikel "Der Grammatische Gottesbeweis" )" | Anmerkung: Die Ideologie des "Fideismus" lehnt Beweise zugunsten der Verabsolutierung des reinen Fürwahrhaltens, bzw Glaubens ab und widersetzt sich somit der Vernunft. (vgl. "These" | vgl. "Beweis" | vgl. "Meinung" | >>> zurück zum Index
Lohn = gehe zu "Arbeitslohn" | >>> zurück zum Index
Meinung = Sachlich unbegründete, subjektive (persönliche) Ansicht oder auch Überzeugung die jemand in Bezug auf etwas oder jemanden hat. Eine unbegründete These ist Meinung. | >>> zurück zum Index
Metaphysik = (griechisch "τὰ μετὰ τὰ φυσικά"] Aristoteles' Lehre von dem sich hinter und zwischen der Natur Befindlichen. Aristoteles geht den grundlegendsten Ursachen und obersten Prinzipien der beobachtbaren Natur nach. Hierzu prägt er insbesondere die Begriffe "Substanz" (das Wesentliche einer Sache) und "Akzidens" (das nicht Wesentliche). Aristoteles nähert sich den grundlegenden Ursachen über Gattungen und Allgemeinbegriffe ("Universalien") im Hinblick auf das "Prinzip", das ist die "Einheit und das Sein aller Dinge", um sich schliesslich dem Wesen ("Substanz") der mathematischen Gegenstände zu nähern. | siehe Literatur: Aristoteles, "Metaphysik", DOWNLOAD .PDF sig: Nn | >>> zurück zum Index
Monarch von Gottes Gnaden = Der Monarch von Gottes Gnaden ist der klassische "Souverän". Der Monarch von Gottes Gnaden kann nicht Monarch von eigenen "Gnaden" durch "Selbsteinsetzung" sein, sondern er ist der aufgrund Krönung und Salbung zur Übertragung und Legitimation politischer Macht durch den Papst eingesetzte Monarch. "Von Gottes Gnaden" bedeutet nicht nur, dass die Gnade Gottes durch den Vikar Jesu Christi (durch den Papst) auf Erden vermittelt wird, u.a. durch das kirchliche Lehramt und durch das gültige Spenden der Sakramente, sondern auch vom Himmel her wird die Gültigkeit der Monarchie von Gottes Gnaden durch den Papst bestätigt, nach dem Wort des Ewigen Hohenpriesters "Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein." (Mt 16,18-19 ) In seinen Entscheidungen ist der Monarch von Gottes Gnaden aber nicht nur - wie jeder Souverän - nach aussen begrenzt durch das Naturrecht im Völkerrecht und nach innen begrenzt durch das Naturrecht im Menschenrecht und Bürgerrecht, sondern er hat darüber hinaus auch die "Rechte Gottes" im Blick. Durch die besonderen Gnaden, die Gott dem Monarchen durch die Salbung (Übertragung und Legitimation politischer Macht) vermittels des Papstes gewährt, werden dem Monarchen die für sein Amt nötigen Gaben des Heiligen Geistes verliehen, die er in Weisheit zum Wohle der Völker, die als Nation in seinem Herrschaftsbereich zusammenleben, nutzen soll. | gehe zu "Souverän" | vgl. "Monarchie" | >>> zurück zum Index
Monarchie = Alleinherrschaft, die von Volk und Hofstaat freiwillig anerkannt und gestützt wird in Abgrenzung zur Diktatur, bei der der Diktator Gewaltmittel zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, mithin zur Konditionierung des Hofstaats und des Volkes einsetzt, und in Abgrenzung zur Tyrannis als willkürlich ausgeübte Gewaltherrschaft ausschliesslich im Hinblick auf den Machterhalt des Souverän. Jeder Monarch in seiner Eigenschaft als der Souverän verfügt über das Recht zu Entscheidungen in allen Bereichen zur unabhängigen Selbstorganisation. Seine Entscheidungen sollen nach dem Grundsatz der Verhältnismässigkeit erfolgen. In seinen Entscheidungen ist er - wie jeder Souverän - nach aussen begrenzt durch das Naturrecht im Völkerrecht und nach innen begrenzt durch das Naturrecht im Menschenrecht und Bürgerrecht. | gehe zu "Souverän" | vgl. "Monarchie" | vgl. Aristoteles: „Politik“ 1297 a 5, Platon: „Politeia“ 8, Polybios: 6,4-9 | >>> zurück zum Index
Moralisches Risiko = [Finanz- und Ökonomiebegriff] "Versuchung durch Fehlanreize". Das moralische Risiko entsteht, wenn einzelne Leistungsträger wider das Naturrecht -ius naturae- für die Folgen ihres Handelns von der persönlichen Verantwortung befreit werden, beispielsweise durch Institutionalisierung und/oder Digitalisierung mithin Abwälzen ihrer Entscheidungen auf Dritte oder auf "KI". Die negativen Konsequenzen werden hierdurch auf eine sich nicht wehren könnende Allgemeinheit abgewälzt, also kollektiviert. Aufgrund des nicht vorhandenen Risikos des Scheiterns entsteht die extrinsische Motiviation* zu gesetzlosem (kriminellem) Standardverhalten. Allerdings setzte ein für absolut gesetzter Begriff des "moralischen Risikos" den Menschen als irreversibel böse voraus, was zwingend in die extreme Form der Ontologisierung einer Herrschaftsform mündete, die notwendig das Ende der menschlichen Geschichte zeitigte. Gegen die Irreversibilität der Bosheit steht jedoch die jederzeitige Möglichkeit des Individuums zur "Umkehr", mithin des Abwendens vom bösen hin zum guten Weg, mit dem Ziel der Fortschreibung oder gar Besserung, mithin Heilung der menschlichen Geschichte. Da aber die Fragen nach gut und böse Themen der Moral sind und die Verteidigung der Moral die von ihrem Stifter aufgetragene Pflicht der katholischen Kirche und ihrer Sakramentenlehre ist, muss die katholische Kirche in ihren Mahnungen gehört werden. Sie ermöglicht kraft höheren Auftrags, welcher in ihrem Stammbuch als so genanntes Herrengebet festgeschrieben ist, und vermittels der Sakramente, jedem Individuum, und sei es noch so böse, die Hinwendung zum Guten. Es geht also bei allen Entscheidungen um die Umkehr hin zum moralisch Besseren im Hinblick auf die Fortschreibung, mithin Besserung der menschlichen Geschichte durch den persönlichen Widerstand gegen das "moralische Risiko". | vgl. "Contagion-Effekt"| vgl. Artikel "Ethische Begründung der Ablehnung von Kapitalismus und Marxismus" | vgl. Artikel "Das Geschenk Hoffnung" | >>> zurück zum Index
Moralismus = [Soziologischer Begriff, Ideologie] Liberal-bürgerliche Trotzhaltung als Ausdruck der Revolte gegen die Dogmen der katholischen Kirche und ihrer sakramentalen Wirklichkeit in der Überzeugung, dass ein »anständiger« und »ordentlicher« Mensch, der »seine Pflicht tue«, einzig auf Grund seiner persönlichen sittlichen »Leistung« sowohl »vor den Menschen« als auch »vor dem Gericht Gottes bestehen« könne. | gehe zu Artikel "Häresie 'Sola Gratia'" | >>> zurück zum Index
Naturrecht = gehe zu "ius naturae" | >>> zurück zum Index
Niedrigschwellige Kreditvergabe = Kreditvergabe unter der Maßgabe, dass nur geringe oder gar keine Anzahlung und/oder Bonität des Kreditnehmers vorhanden ist | vgl. "Fiat-Money" | >>> zurück zum Index
Oikonomia = [Ableitung aus dem altgriechischen "Oikos" = "Haus des freien Bürgers"] "... Schon zur Zeit des Staatsmannes Perikles (495-429) war die Bezeichnung Oikonomia gebräuchlich als "Lehre von der sittlichen Lebensführung in einer häuslichen Gemeinschaft zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse, die darüber hinaus die Ermöglichung eines vollendeten Lebens in einer Gemeinschaft anstrebt." Es geht also nicht nur um die Hausbewirtschaftung, sondern vielmehr um sämtliche in diesem Zusammenhang stehenden Metaebenen, mithin um die Ordnung in einer sozioökonomischen Personen- und Wirtschaftsgemeinschaft UND um die Bewirtschaftung eines solchen Anwesens. Xenophon (426-355 v. Chr.) schreibt seine Commentari Oíkonomikos als "Lehre von der sittlichen Gutsverwaltung". Aristoteles (384-322 v. Chr.) trennt zwischen "natürlicher Erwerbskunst, Kunst der Haushalts- bzw. Unternehmensführung (Oíkonomia) und Bereicherungskunst des Händlers (Chrematistik)". Wie die Ethik und Politik gehört die Ökonomie zur philosophia practica. 1 . Zur philosophia theoretica zählen Mathematik, Physik und Theologie. Im Mittelalter ragt der Aristoteles-Kommentator St. Thomas von Aquin (1224-1274) hervor. Er sieht Menschen als vernunftbegabte, mit freiem Willen zu freiem Handeln ausgestattete Individuen..." Entnommen aus Sprenger-Menzel, "Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik - Grundlagen der Nationalökonomie und der Wirtschaftspolitik", 7. Auflage 2018, hieraus "Erste Grundlagen der Volkswirtschaftslehre", Kap. 1.2 "Entwicklung der Wirtschaftswissenschaften" | vgl. "Ökonomie" | >>> zurück zum Index
Ökonomie = [Wirtschaftswissenschaften] "... Lehre von dem Wesen und den Gesetzen der menschlichen Wirtschaft. Sie wird in zwei Hauptdisziplinen, nämlich in die Betriebswirtschaftslehre (BWL) und die Volkswirtschaftslehre (VWL bzw. Nationalökonomie, wirtschaftliche Staatswissenschaft oder auch Politische Ökonomie), unterteilt. Als Hilfswissenschaften der VWL wie der BWL fungieren Mathematik, Statistik, Soziologie, Psychologie, Politikwissenschaft und Gebiete der Rechte, wie z.B. Gesellschafts-, Wettbewerbs- und Arbeitsrecht, Steuer- und Sozialversicherungsrecht und Geschichte (auch Wirtschaftsgeschichte) bis hin zu Spezialgebieten, wie z.B. die Münzkunde (Numismatik) und andere Wissensgebiete. ..." Zitat aus Sprenger-Menzel, "Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik - Grundlagen der Nationalökonomie und der Wirtschaftspolitik", 7. Auflage 2018, hieraus "Erste Grundlagen der Volkswirtschaftslehre", Kap. 1.2 "Entwicklung der Wirtschaftswissenschaften" | vgl. Oikonomia | >>> zurück zum Index
Philosophie = [altgriechisch "φιλοσοφία", lateinisch "philosophia", deutsch "Liebe zur Weisheit"] Ausdruck des Strebens nach der Erkenntnis über den immerwährenden Sinn des Lebens, das Wesen der Welt und die Stellung des Menschen in der Welt, das in die Wissenschaft von der "Liebe zur Weisheit" und schliesslich zur Kenntnis von "moralischem Risiko" mithin Moral, mithin Ethik mündet. Hierzu ein Zitat des Philosophen Robert Spaemann: "Ich hatte immer die Vorstellung von Philosophie als einer Lehre von dem, was immer ist. Und die höchste Form der Philosophie schien mir immer die Metaphysik zu sein - oder, um es mit Hegel zu sagen: 'die Frage nach dem, was in Wahrheit ist'. Meine ethischen Beiträge sind dagegen eigentlich allesamt durch Provokation entstanden. Ich fühlte mich stets herausgefordert. Manchmal fiel mir das Wort Rousseaus ein: 'Ich würde mir nicht anmaßen, die Menschen belehren zu wollen, wenn ich nicht sähe, daß andere sie irreführen.' Ähnlich ist es bei mir." Zitat Robert Spaemann / Hanns-Gregor Nissing, "Grundvollzüge der Person", Seite 125 ff > BACKUP .PDF sig: Nn | >>> zurück zum Index
Poetik = Werk des griechischen Philosophen Aristoteles. | vgl. "Tragödie" | >>> zurück zum Index
Preis = Gegenleistung für die Lieferung einer bestimmten Menge einer Sache oder für eine Dienstleistung. | vgl. "Gerechter Preis" | >>> zurück zum Index
Privat = Eigentum, welches nicht für den Gebrauch Dritter, mithin nicht für die Allgemeinheit bestimmt ist. Insoweit der Begriff "privat" als Gegensatz zu "öffentlich" gebraucht wird, meint das "Private" die "Privatsphäre", die als Synonym für den Begriff "persönlich" steht, in der Bedeutung von "einem vertrauten Kreise zugehörend" in klarer Abgrenzung zu "öffentlichen Angelegenheiten". Im Gegensatz zum Besitz umfasst das "Private" die Sphäre des Eigentums des freien Bürgers sowie dessen ihm eignenden Haushalt im Sinne der Oikonomia welche sämtliche Notwendigkeiten zur Erhaltung und zum Schutz des Lebens und Eigentums innerhalb des "Privaten" umschliesst. Erst in der Vertrautheit eines "privaten", weil geschützten Sozialgefüges kann sich mit der Zeit die Identität des heranwachsenden Individuums als Person herausbilden um sich später in höheren Organisationsformen in der positiven Absicht konstruktiv einbringen zu können, das Leben seiner Umgebung zu fördern und zu schützen - nunmehr also nicht nur innerhalb, sondern vielmehr auch ausserhalb der Privatsphäre. | >>> zurück zum Index
Propaganda = [lateinisch: "propagare", deutsch: "weiter ausbreiten, verbreiten"] Systematische Verbreitung politischer, weltanschaulicher und sonstiger Ideen und Meinungen mit dem Ziel, das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu beeinflussen. Propaganda wird betrieben zum Zweck der Manipulation von politischen Meinungen und öffentlichen Sichtweisen im Hinblick auf die dauerhafte Steuerung der öffentlichen Meinung in eine vom Propagandisten erwünschte Richtung unter der Maßgabe, dass verschiedene Perspektiven zu einem Themenkomplex bewusst unterdrückt und ignoriert werden bei gleichzeitiger Vermischung von "Fakten" und "Meinungen". Dies steht diametral entgegen der Wahrheitsfindung im (wissenschaftlich-) vernünftigen Diskurs, welche sich durch Fakten, "Empirie" und "Logik" vollzieht. | gehe zu "Bernays'sche Propaganda" | >>> zurück zum Index
Realwachstum = Der reale Produktionswert bereinigt um den Inflationswert. | >>> zurück zum Index
Rechte Gottes = [lat. "ius divinum", "Göttliches Recht"] gehe zu "ius naturae" | >>> zurück zum Index
Rechtfertigung = Begründung der Verteidigung in Abgrenzung zur Ausrede, welche die Übernahme einer Verantwortung grundsätzlich ablehnt | vgl. "Fakt" | vgl. "Logik" | >>> zurück zum Index
Rechtspositivismus = Rechtsauslegungswillkür. Auffassung eines Herrschers, dass jegliches verfassungsmäßig zustande gekommene Recht keines überpositiven Rechtes (Naturrecht - ius naturae -) zu seiner Legitimierung bedarf. Man nennt diesen Zustand auch Willkürherrschaft, mithin Rechtswillkür, mithin Rechtsauslegungswillkür. In jeder Demokratie unterliegt die Rechtsauslegung der Willkür ihres Herrschers, da sich der intrinsische Impetus der Demokratie aus dem Trotz wider das Naturrecht nährt. | gehe zu Artikel "Demokratie in Vollendung" | >>> zurück zum Index
Selbsterkenntnis = "Reflexives, besonnenes Bewußtsein des eigenen Ich, richtige Beurteilung der Eigenschaften, Dispositionen, Kräfte, Werte des selbst, geschöpft aus der Vergleichung der Betätigungen und Reaktionen des Ich im Leben, in der sozialen Gemeinschaft. Die Selbsterkenntnis ist stets nur partial, lückenhaft, kann aber sehr vervollkommnet werden, hängt auch von der Art (Konstanz) des eigenen Charakters ab. Nach Sokrates ist die Selbsterkenntnis Bedingung der Sittlichkeit (Xenoph., Memor. IV, 2, 24). Krause erklärt: »Das erste dem Geiste sich darbietende Gewisse ist er sich selbst mit seiner Persönlichkeit, die erste Erkenntnis ist Selbsterkenntnis. Sie tritt ins Bewußtsein ein, so oft der Geist das Bild seines eigenen Lebens an die Idee eines individuellen Geistes hält. Diese Selbsterkenntnis ist das äußere Band aller andern Erkenntnis« (Urb. d. Menschh.3, S. 35)." Exzerpt aus Rudolf Elsner, Wörterbuch der philosophischen Begriffe 1904 > https://www.textlog.de/5078.html | vgl. "Dunning-Kruger-Effekt" | >>> zurück zum Index
Souverän = Der Souverän bezeichnet ursprünglich den Monarchen von Gottes Gnaden. Nach Jean Bodin bezeichnet der Titel "Souverän" die höchste Letztentscheidungsbefugnis eines Monarchen, der nicht Tyrann ist (vgl. Jean Bodin, "Sechs Bücher über den Staat", 1529). Der Souverän verfügt über das Recht zu Entscheidungen in allen Bereichen zur unabhängigen Selbstorganisation. Alle Entscheidungen sollen nach dem Grundsatz der Verhältnismässigkeit erfolgen. In seinen Entscheidungen ist der Souverän nach aussen begrenzt durch das Naturrecht im Völkerrecht und nach innen begrenzt durch das Naturrecht im Menschenrecht und Bürgerrecht. In der Neuzeit ist entscheidendes Merkmal für die Souveränität eines Staates die Fähigkeit, die vollumfängliche Lufthoheit über seinem Staatsgebiet ohne Zuhilfenahme von Drittstaaten durchzusetzen bzw. zu verteidigen. In der Rechtslehre nach Carl Schmitt wird der Souverän vom Ausnahmezustand her begriffen: "Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet." Nur der Souverän kann Gnade vor Recht ergehen lassen. | vgl. Monarch von Gottes Gnaden | gehe zu Artikel "Die Hölle der Gerechtigkeit" | gehe zu Artikel "Gerechtigkeit, Gnade und das Privileg der Liebe" | >>> zurück zum Index
sub specie aeternitatis = ["unter dem Gesichtspunkt der Ewigkeit"] Prinzipielle Sichtweise und Beurteilungsprinzip von einem höheren Standpunkt aus, bzw. aus der Perspektive der Ewigkeit (vgl. hierzu den Gottesbeweis aus dem futurum exactum, "grammatischer Gottesbeweis"). Das Prinzip "sub specie aeternitatis" kann bei wichtigen Entscheidungen hilfreich sein, indem man sich fragt, mit welcher Wahrscheinlichkeit man es im hohen Alter bereuen würde, die jetzt anstehende Entscheidung nicht getroffen zu haben. Entscheidungen der katholischen Kirche werden unter dem Gesichtspunkt der Ewigkeit im Hinblick auf die Rechte Gottes -ius naturae- und seine Gnade in dessen Eigenschaft als höchster Souverän getroffen "...wie im Himmel, so auf Erden." | siehe Thomas von Aquin, "Summa theologica", I, 1, 7. | siehe Artikel "Die Hölle der Gerechtigkeit" | siehe Artikel "Gerechtigkeit, Gnade und das Privileg der Liebe" | siehe Artikel "Lernen von Canossa" | >>> zurück zum Index
Staat = [auch "Souveräner Staat", Völkerrechtssubjekt] Nach der Drei-Elemente-Lehre von Georg Jellinek sind die drei für einen Staat konstituierenden Merkmale Staatsgebiet, Staatsvolk und Staatsgewalt. In seinen Entscheidungen ist der souveräne Staat begrenzt, nach aussen durch das Naturrecht im Völkerrecht, nach innen durch das Naturrecht im Menschenrecht und Bürgerrecht. Der Staat ist Treuhänder der über den Fiskus vereinnahmten geldwerten Leistungen seiner Bürger. | gehe zu "Souverän" | Vgl. "Tyrannis" | >>> zurück zum Index
Statistik = Methodische Erhebung bzw. Erfassung von sowohl echten als auch durch "Aggregation" näherhin abgeleiteten ("unscharfen") Daten sowie deren Auswertung bzw. Interpretation in Abgrenzung zur "Empirie", die ausschliesslich mit echten Daten ohne Näherungswerte arbeitet. | Vgl. "Empirie" | >>> zurück zum Index
Strafe = Sanktion des "Souverän" gegen illegitimes Verhalten des Täters mit dem Ziel 1. die intrinsische Motivation* zur Nichttäterschaft zu wecken und zu erhalten und 2. das Vertrauen der Nichttäter in die Autorität des Souverän zu stärken und 3. die Ruhe in der gesellschaftlichen Ordnung (Augustinus, de civitate dei) aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen und 4. den Täter zur künftigen Unterlassung zu veranlassen und 5. potentielle Nachahmer abzuschrecken. Nur der Souverän kann Gnade vor Recht ergehen lassen. Der katholische Souverän darf sich darüber hinaus nicht täuschen lassen von einer in vorauseilender Scheindemut ertrotzten Allerbarmerideologie lebensuntauglicher Sozialklerikalisten, die das Gebot der Feindesliebe irrigerweise darin erfüllt sehen, den Strafvollzug auszusetzen oder gar nicht erst in Erwägung zu ziehen, angeblich um "Liebe" zu üben. Gegen solcherlei Versuchung beugt der Rechtsgrundsatz aus dem Naturrecht (ius naturae) vor "ignorantia legis non excusat", "Unwissenheit schützt nicht vor Strafe", woraus folgt, dass es dem Menschen geboten ist, sich - je nach individuellem Vermögen - Wissen im Hinblick auf die persönliche Weiterentwicklung in dem Wissen um die Wahrheit und die Gerechtigkeit anzueignen 1. um dieses Wissen fortan vernünftig anwenden zu können, und 2. wider die Bequemlichkeit, die sich auf ihre selbstverschuldete Unkenntnis beruft in der Ausrede "Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss!" Anmerkung: Unser Herr Jesus Christus hat uns nicht gesagt "Bleibt, wie ihr seid!" sondern vielmehr "Kehrt um! Bekehrt Euch!" | vgl. Johannes in "Lk 3,7ff" "...Das Volk zog in Scharen zu ihm hinaus, um sich von ihm taufen zu lassen. Er sagte zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt? Bringt Früchte hervor, die eure Umkehr zeigen, und fangt nicht an zu sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen. ..." | *gehe zu Artikel "Intrinsische Motivation" | Beispiel: Drei Monate Fahrverbot - Autobahndrängler überführt" YT-Video" | >>> zurück zum Index
Synonym = Begriff oder Zeichen, das den gleichen oder sehr ähnlichen Bedeutungsumfang meint, d. h. Synonyme haben im Kontext aller Verwendungsmöglichkeiten die gleiche oder zumindest eine sehr ähnliche Bedeutung. | >>> zurück zum Index
systemically important = [Finanzbegriff] Synonym für "too big to fail" | >>> zurück zum Index
Tauschmittel = Ein zwischen zwei Handelspartnern zum Tausch vereinbarter physischer Gegenstand oder eine virtuelle Informationseinheit, die nicht vom Staat ausgegeben (emittiert) wurden | vgl. "Geld". | >>> zurück zum Index
Terrorismus = Gegen die bestehende Ordnung eines Staates organisierte Revolte mit den folgenden gleichzeitigen Merkmalen: 1. Illegitimität*; 2. Der Souverän wird als Feind bezeichnet; 3. Gegen den Souverän besteht die ausdrückliche Umsturzabsicht; 4. Es besteht die unbedingte Bereitschaft zur Anwendung physischer und psychischer Gewalt; 5. Der Tod unbeteiligter Dritter wird billigend in Kauf genommen; 6. Es existiert eine eigene Logistik;
*Die Illegitimität ist erwiesen durch den Widerstand gegen den legitimen Souverän - vgl. "Herrschaftsformenschema nach Aristoteles" | Vgl. "Korachs Aufruhr" | >>> zurück zum Index
These = Eine unbewiesene Behauptung, die als Ausgangspunkt für die weitere Argumentation und Schlussfolgerung dient um eine Erklärung für einen unbekannten Sachverhalt zu bieten. Zu ein und demselben Sachverhalt können unterschiedliche Thesen aufgestellt und zur Diskussion gestellt werden, mit dem Ziel sachliche Argumente für oder gegen die These zu finden. Eine bewiesene These ist Fakt, eine unbegründete These ist Meinung. | vgl. "Logik" | >>> zurück zum Index
too big to fail = [Finanzbegriff; deutsch "Zu groß zum Scheitern", abgeleitet von "systemically important" (deutsch "systemrelevant") als Synonym für "too big to fail"] Insolvente oder bankrotte, systemrelevante Rechtssubjekte, meist Geldinstitute, aber auch Industriekonzerne, deren monetäre Potenz oder nationale und globale Vernetzung einen kritisch grossen Umfang angenommen hat ("too interconnected to fail"), dass eine Liquidation zwar der Vernunft nach angezeigt ist, jedoch zwingend zum Staatsbankrott führen müsste und deshalb u.a. mit Steuermitteln, durch Schuldenerlass und/oder durch alchemistische Geldvermehrung abgewendet wird. Als "systemrelevant" werden in Deutschland (Stand 2019/12) Banken angesehen, deren Bestandsgefährdung aufgrund ihrer Größe, Intensität der Interbankenbeziehungen bzw. Verflechtung mit dem Ausland, kritisch gewaltige negative Folgeeffekte bei anderen Kreditinstituten auslösen würde und daher die Stabilität des Finanzsystems mutmaßlich gefährdet sei. Die Einstufung als "systemrelevante Bank" erfolgt einvernehmlich zwischen BaFin und Bundesbank. | vgl. "Contagion-Effekt" | >>> zurück zum Index
too interconnected to fail = [Finanzbegriff] „zu vernetzt, um unterzugehen“; gehe zu Contagion-Effekt | >>> zurück zum Index
Tragödie = (Meist fiktives) Helden-Epos in der Absicht, eine Identifikation mit dem tragischen Helden so herbeizuführen, daß ein Aufbegehren gegen das individuelle Umfeld, mithin die Gesellschaft, mithin den Staat verhindert wird. | gehe zu "Tragödie in Aristoteles' Poetik" | >>> zurück zum Index
Tragödie in Aristoteles' Poetik = Aristoteles' Gedanken über die Tragödie in seinem philosophischen Werk "Poetik" beschäftigen sich mit den Gründen und Auswirkungen des Unterschieds zwischen "Natur" und "Technik" in einer Weise, daß schliesslich die Erkenntnis gewonnen wird, daß beide über die "Form" wechselwirken. Im Gegensatz zu Platon sieht Aristoteles die von der Tragödie freigesetzten Affekte als Chance und eben nicht als Angriff auf die Polis. Die sich aus der Tragik der schicksalhaften Wendungen herausentwickelnden positiven Affekte, welche sich im Grunde aus der positiven Leidenschaft für das höhere Ziel (gehe zu Artikel "causa finalis" ) speisen, haben vielmehr die positive Wirkung, eben ein solches Gefährdungspotential auf die Polis mittelbar auszuschalten und zwar im Hinblick auf den positiven Fortgang der Geschichte. Ausgehend von der vordergründigen Deutung als persönliche Tragik im negativen Sinne, begründet Aristoteles tragische Ereignisse nachvollziehbar als Entfaltungsprozess der individuellen Form einer Person, einer Gesellschaft, einer Polis, eines Staates. Es wird nunmehr deutlich, dass die philosophisch erkannte "Ästhetik" der Tragik in ihrer positiven Ausdeutung nicht nur mit der Verteidigung sondern auch mit der Verbesserung gesellschaftlicher Ordnung koinzidiert. (vgl. Die Aufhebung der Zeit in das Schicksal - Zur "Poetik" des Aristoteles, Wolfram Ette | https://g.co/kgs/n2QCFF | ISBN 978-3-931836-99-3 ) vgl. Aristoteles: "Politik" 1297 a 5, Platon: "Politeia" 8, Polybios: 6,4-9 | >>> zurück zum Index
Treuhänder = Natürliche oder juristische Person, die vertraglich geregelte Pflichten vom Treugeber übernimmt unter der Bedingung, seine Tätigkeit nicht zum eigenen Vorteil auszuüben. Das Verhältnis zwischen Treugeber und Treuhänder ist die Treuhandschaft, die qua Treuhandvertrag i.d.R. notariell beglaubigt wird. Im Treuhandvertrag sind sämtliche Rechte und Pflichten geregelt. Die notariell beglaubigte Treuhandschaft ist die staatlich anerkannte Absicherung für alle beteiligten Vertragspartner. Der Staat ist Treuhänder der über den Fiskus vereinnahmten geldwerten Leistungen seiner Bürger. | >>> zurück zum Index
Tyrannis = [auch: "Gewaltherrschaft", "Herrschaft eines Tyrannen", "Willkür-Herrschaft"] Vom Souverän willkürlich ausgeübte Gewaltherrschaft ausschliesslich im Hinblick auf den eigenen Machterhalt, in Abgrenzung zum Diktator, der legitime Gewaltmittel im Hinblick auf die unbedingte Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung einsetzt. Die Tyrannis wird gestützt durch gewillkürte (dadurch illegitime) Judikative und Exekutive sowie durch gewillkürte (dadurch illegitime) Rechtsprechung (= "Rechtspositivismus"), im Gegensatz zur Rechtssprechung unter dem Naturrecht - ius naturae - im Hinblick auf die causa finalis. Tyrannis ist von sich aus unfähig zur Selbsterkenntnis der Illegitimität, daher ist ihr der Sachverhalt von Seiten Dritter darzulegen anhand des aristotelisch-thomistischen Naturrechts woraus sich die Legitimität eines Souverän ableiten lässt. | vgl. "Herrschaftsformenschema nach Aristoteles" | vgl. Aristoteles: „Politik“ 1297 a 5, Platon: „Politeia“ 8, Polybios: 6,4-9 | Vgl. "Monarchie" | >>> zurück zum Index
Unwissenheit = Fehlende Sachkenntnis mit der Folge der Dummheit. Gegen die Versuchung unwissend bleiben zu wollen in der irrigen Annahme hierdurch vor Strafe geschützt zu sein, existiert der Rechtsgrundsatz aus dem Naturrecht (ius naturae) "ignorantia legis non excusat", "Unwissenheit schützt nicht vor Strafe", woraus folgt, dass es dem Menschen geboten ist, sich - je nach individuellem Vermögen - Wissen im Hinblick auf die persönliche Weiterentwicklung in dem Wissen um die Wahrheit und die Gerechtigkeit anzueignen 1. um dieses Wissen fortan vernünftig anwenden zu können, und 2. wider die Bequemlichkeit, die sich auf ihre selbstverschuldete Unkenntnis beruft in der Ausrede "Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss!" Anmerkung: Unser Herr Jesus Christus hat uns nicht gesagt "Bleibt, wie ihr seid!" sondern vielmehr "Kehrt um! Bekehrt Euch!" | vgl. Johannes in "Lk 3,7ff" "...Das Volk zog in Scharen zu ihm hinaus, um sich von ihm taufen zu lassen. Er sagte zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt? Bringt Früchte hervor, die eure Umkehr zeigen, und fangt nicht an zu sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen. ..." | >>> zurück zum Index
Ursache = [gehe zu "Ursachenebenen"] | >>> zurück zum Index
Ursachenebenen = Die vier Ursachenebenen im Sinne des aristotelischen Thomismus: 1. Materialursache, 2. Formursache, 3. Wirkursache, 4. Zielursache; | gehe zu "Existenzursache" | gehe zu Artikel "Causa Finalis" | >>> zurück zum Index
Verdacht = [auch "Tatverdacht", "Anfangsverdacht" in Abgrenzung zur Denunziation, Strafrechtlicher Begriff] Beim Anfangsverdacht besteht das Recht und nach dem Legalitätsprinzip die Pflicht der Strafverfolgungsorgane zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens. Hierzu sind Beweise oder Anzeichen (Indizien) für eine begangene Straftat erforderlich. Zugleich gilt die Unschuldsvermutung. Die Vermutung der Unschuld gilt so lange, bis der Beweis für die Tat erbracht ist. Ob es sich bei dem Beschuldigten tatsächlich um den Täter handelt, ist erst mit dem rechtskräftigen, gerichtlichen Urteil entschieden. In Abgrenzung zu einer nur statistischen Wahrscheinlichkeit ist der Tatverdacht die Voraussetzung für den Eingriff des Strafverfolgungsorgans in das Grundrecht eines souveränen Staates (Völkerrecht) oder eines Bürgers eines Staates (Bürgerrecht) oder eines Unternehmens (Handelsrecht) oder eines staatenlosen Menschen (Menschenrecht). Beispiele für solche Eingriffe sind "Sanktionen", "Untersuchungshaft" oder "Abberufung eines CEOs von Amts wegen (siehe "§ 133 HGB" )". Die Intensität des Eingriffs hängt vom graduellen Verdachtsmoment ab um dem Übermaßverbot bzw. dem Grundsatz der Verhältnismässigkeit gerecht zu bleiben. | vgl. "Verleumdung" | >>> zurück zum Index
Verhältnismässigkeit = [auch "Grundsatz der Verhältnismäßigkeit"] Allgemeines Abwägungsprinzip. Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit ist ein rechtsstaatliches Prinzip und für ausnahmslos jede (hoheitliche) Gewalt der Legislative, Judikative und Exekutive verbindlich. | >>> zurück zum Index
Verleumdung = "Wer wider besseres Wissen in Beziehung auf einen anderen eine unwahre Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder dessen Kredit zu gefährden geeignet ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich, in einer Versammlung oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (siehe §187 StGB > https://dejure.org/gesetze/StGB/187.html). | vgl. "Denunziation" | >>> zurück zum Index
Vermessenheit = [Anmaßung, altgriechisch: Hybris] "Geisteshaltung, die der Realität der Zukünftigkeit des Ewigen Lebens im bedingungslosen Aufruhr widerstreitet"*. Im Gegensatz zur Selbstüberschätzung, die sich aufgrund Fehleinschätzung eigenen Könnens übernimmt im Überschreiten der natürlich vorhandenen Kräfte und Ziele (vgl. "Selbsterkenntnis"), ist Hybris der Auslöser für das Scheitern einer Herrschaftsform, die die Rechte Gottes ignoriert und sich somit selbst illegitimiert - vgl. Tyrannis. | *Zitat aus "Josef Pieper, "Schriften zur Philosophischen Anthropologie und Ethik: Das Menschenbild der Tugendlehre" , Abschnitt "Über die Hoffnung", Kapitel IV, Felix Meiner Verlag, Hamburg > BACKUP .PDF > Josef-Pieper_Acht-Baende_Band-Vier.pdf sig: Nn | >>> zurück zum Index
Vier-Ursachen-Ebenen = gehe zu "Existenzursache" | >>> zurück zum Index
Vier-Ursachen-Lehre = [auch "Vier-Ursachen-Ebenen"] gehe zu "Existenzursache" | >>> zurück zum Index
Völkerrechtssubjekte = Das Völkerrechtssubjekt ist der souveräne Staat. Historisch gewachsene, eigenständige Völkerrechtssubjekte sind ausserdem das Internationale Komitee vom Roten Kreuz, der Heilige Stuhl und der Souveräne Malteser Ritterorden. - vgl. Souverän | >>> zurück zum Index
Währung = Staatlich ausgegebenes, gesetzliches Tauschmittel und Zahlungsmittel einer Nation. Währung ist die Unterform von Geld. Geld ist die Unterform von Tauschmittel. Wie die Flagge gehört die Währung zur Identität eines Staates, mithin einer Nation. Der Begriff Währung kommt aus dem mittelhochdeutschen "werunge" in der Bedeutung von "Gewährleistung". In diesem erweiterten Sinne meint der Begriff Währung die absolute, legislative, iudikative und exekutive "Gewährleistung" für die Aufrechterhaltung der Verfassung und Ordnung der gesamten Ökonomie, mithin des Geld­wesens eines Staates zum Zwecke seiner Existenzsicherung, mithin unbedingten inneren Aufrechterhaltung der intrinsischen Integrität einer Nation. | vgl. Artikel "Realgeld vs. Fiat-Money" | >>> zurück zum Index
Währungseinheit = Dezimal gestufte Einheit in der eine Währung gemessen wird, z.B. 1 Euro (€) = 100 Cent (ct). | >>> zurück zum Index
Wechselkurs = Der beim Tausch einer Währung gegen eine andere Währung zwischen Käufer und Verkäufer vereinbarte Preis. Der Preis kann in einer Drittwährung gezahlt werden. | >>> zurück zum Index
Wertpapier = gehe zu "Aktie" | >>> zurück zum Index
whatever it takes = Kernaussage zur Banken- und EURO-Rettung des EZB-Präsidenten Mario Draghi am 26.07.2012 auf der Global Investment Conference der UKTI "over the 'irreversibility' of the euro and ECB's preparedness to do 'whatever it takes' to preserve", YT-Deeplink: (EN) 》https://www.youtube.com/watch?v=hMBI50FXDps | >>> zurück zum Index
Widerruf des Bautain = Papst Gregor XVI. legte Prof. Louis Eugène Marie Bautain im Jahre 1840 den Satz zugunsten der Vernunft wider den Fideismus zur Unterschrift vor: "Der Mensch kann aus der Beobachtung der Natur und durch schlussfolgerndes Denken (siehe "Logik") mit Sicherheit die Existenz Gottes und seine unendliche Vollkommenheit beweisen. Der Glaube (der Kirche), ein Geschenk des Himmels, folgt der Offenbarung erst nach." (Rahner, Vorgrimmler, „Kleines Konzilskompendium“, 23. Auflage 1991). Bautain hat unterschrieben. | gehe zu Artikel "Der Grammatische Gottesbeweis" | vgl. Artikel "Das Geschenk Hoffnung" | vgl. "Beweis" | vgl. "Glauben" | >>> zurück zum Index
Willkür = Handlung eines Rechtssubjekts nach eigenem Ermessen, wobei weder die Rechte Gottes im Naturrecht -ius-naturae- noch das Völkerrecht, noch das Bürgerrecht, noch das Menschenrecht, noch der Grundsatz der Verhältnismässigkeit berücksichtigt werden (vgl. "Tyrannis"). Auch für ein Rechtssubjekt, das in Unkenntnis der Sachlage willkürlich handelt, gilt der Rechtsgrundsatz: "ignorantia legis non excusat", "Unwissenheit schützt nicht vor Strafe". Ein willkürlich handelndes Rechtssubjekt ignoriert die Möglichkeit, selbst der Gerechtigkeit mithin der gerechten Strafe zugeführt zu werden, daher ist ihm die Möglichkeit des Spruchs der Gnade, der dem legitimen Souverän zukommt, verwehrt. Die Legitimität des Souverän ergibt sich aus dem Herrschaftsformenschema nach Aristoteles. | vgl. Aristoteles: „Politik“ 1297 a 5, Platon: „Politeia“ 8, Polybios: 6,4-9 | >>> zurück zum Index
Wissen = Durch mindestens einen Fakt begründete Annahme, die auch nicht durch stark begründeten Zweifel verworfen werden kann. | vgl. "Unwissenheit" | >>> zurück zum Index
Zentralbank = [auch "Notenbank", "Zentralnotenbank", "zentrale Notenbank"] Eine für die Geld- und Währungspolitik eines Staates als zuständig vereinbarte, externe Institution in der Eigenschaft als nichtstaatliches, also privates Geldproduktionsinstitut. Kein Souverän ist dazu gezwungen, die ihm allein zukommende, hoheitliche Aufgabe der Währungsproduktion und Währungssteuerung an (externe) Dritte zu übertragen. Der einer Zentralbank zugewiesene Zweck der Wahrung von Preisniveau- und Geldwertstabilität, des Wirtschaftswachstums sowie der Konjunktur- und Wechselkursstabilität obliegt eigentlich der Regierung eines Staates - vgl. Artikel "Realgeld vs. Fiat-Money" . Kritik: "Am Anfang der (langen) Wirkungskette, über die sich geldpolitische Entscheidungen auf das Preisniveau auswirken, steht eine Änderung der von der Zentralbank für ihre geldpolitischen Geschäfte festgesetzten Leitzinsen. Im Rahmen dieser Geschäfte stellt die Zentralbank den Banken üblicherweise Mittel zur Verfügung (…). Das Bankensystem fragt Zentralbankgeld ("Basisgeld") nach, um den öffentlichen Bargeldbedarf zu decken, (…). Angesichts ihres Monopols zur Schaffung von Basisgeld kann die Zentralbank die für ihre Geschäfte geltenden Zinssätze kontrollieren. Da die Zentralbank die Refinanzierungskosten der Liquidität von Banken beeinflusst, müssen die Ban ken diese Kosten bei der Kreditvergabe an ihre Kunden weitergeben ("Zinskanal"). Durch diesen Prozess kann die Zentralbank einen dominierenden Einfluss auf die Geldmarktbedingungen ausüben und so die Geldmarktsätze steuern." Zitat aus "Europäische Zentralbank 2011", "DIE GELDPOLITIK DER EZB", Seite 63 > .PDF Download: https://www.ecb.europa.eu/pub/pdf/other/monetarypolicy2011de.pdf | Backup .PDF "EZB-2011_Die-Geldpolitik-der-EZB.pdf" | >>> zurück zum Index
Zielursache = [gehe zu "causa finalis"] | >>> zurück zum Index
Dieses Glossar wurde erstmals veröffentlicht am 2. Februar 2020 auf www.intrinsis.de unter ../START.html/glossar/

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