In memoriam

Dies ist ein virtueller Grabstein.

Er wurde errichtet zur Erinnerung an eine über vierjährige, fruchtlose Korrespondenz mit einem Vertreter eines Regimes einer illegitimen Herrschaftsform.

Dieser virtuelle Grabstein spricht zu all jenen, die ebenso wie er zutiefst davon überzeugt sind, Ohren zu haben, aber doch nie hören wollen, Augen zu haben, aber doch nie sehen wollen, Sprache zu haben, aber doch nie sprechen wollen.

Dieser virtuelle Grabstein dient als Mahnung an all die anderen, von ihrem Schweigegeld lebenden, bedauernswerten Amtsgenossen mit ihrer Lieblingsbeschäftigung als Schlapphüte höherer Gewalt, die sich mit zugekniffenen Augen, zugehaltenem Mund und Ohrenstöpseln von hier davongemacht haben auf sinkende Inseln, als Provocateur, als „NLP-Master“ oder einfach nur als „Rentner ins gelobte Land“.

Dieser virtuelle Grabstein wurde errichtet in der Hoffnung, dass all die Vorgenannten und die übrigen quasistaatlich verwalteten Toten doch noch eines Tages lebend werden, vielleicht indem sie sich eine „Brille kaufen“ damit sie diesen „Nachruf“ und all den anderen Sermon unter dieser Domain mit „anderen Augen“ lesen, und dies womöglich noch ehe sie endgültig sterben.

Dieser virtuelle Grabstein enthält die zwölf letzten Worte jener untergegangenen Korrespondenz, und ich denke wer sie liest, wird irgendwann wissen, ob er als Adressat gemeint war und ob es ihm zur Umkehr diente oder als Anlass zum Entzünden des Scheiterhaufens:

„Ihr seid nicht die Kirche!“

Herzliche Grüße von der Forschungsstation

Ihr

Hofnarr

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Dieser Artikel wurde veröffentlicht am 21. Juli 2020 auf www.intrinsis.de unter In-memoriam-intrinsis.de.html